Resilienz und was unterstützen kann
Vor über fünf Jahren begann meine Reise zum MAS Coaching & Organisationsberatung am IAP ZHAW – eine Zeit voller Erkenntnisse, Entwicklung und tiefgreifender Erfahrungen. Besonders berührt hat mich eine Einheit zur Arbeit mit analogen Verfahren in der systemischen Beratung.
Was dort geschah, war kein Methodentraining im klassischen Sinn – sondern ein echtes Erleben.
Gemeinsam mit inspirierenden Studienkolleg:innen und unter der Leitung von Volker Kiel und Marion Jonassen durfte ich erfahren, wie kraftvoll Bilder, Symbole und Figuren wirken können – besonders dann, wenn Worte nicht mehr ausreichen.
Hierbei sehr empfehlenswert für professionelle Coach:innen und Interessierte: Kiel, Volker: Analoge Verfahren in der systemischen Beratung (2020)
Wenn der Kopf nicht weiterkommt – braucht es andere Zugänge
In meiner Arbeit begleite ich oft Führungspersonen, die „alles im Griff haben“ – zumindest auf der kognitiven Ebene. Sie denken viel, analysieren präzise, haben Wissen. Und doch: Sie kommen an einen Punkt, an dem sich etwas nicht mehr fügen will. Es fehlt Klarheit. Oder Kraft. Oder Richtung.
In solchen Momenten kann ein analoges Verfahren wie ein Schlüssel wirken:
Ein Bild, eine Figur, ein Symbol bringt plötzlich das auf den Punkt, was nicht in Sprache passt.
Ein inneres Spannungsfeld wird sichtbar. Eine emotionale Dynamik greifbar.
Ein blinder Fleck erhält Form – und damit Bedeutung.
Diese „magic moments“ haben nichts mit Zauberei zu tun.
Aber sie haben Wirkung. Und sie schaffen Öffnung – jenseits der gewohnten Denkmuster.
Was analoge Verfahren auslösen können
Analoge Verfahren arbeiten mit unserer bildhaften, emotionalen und körperlichen Intelligenz.
Sie laden ein, sich selbst aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten – nicht mit Distanz, sondern mit Resonanz.
- Sie aktivieren Ressourcen, die im Alltag oft überlagert sind.
- Sie eröffnen Handlungsspielräume, die sich über Sprache nicht erschliessen.
- Und sie fördern Selbstkontakt – eine Qualität, die besonders im Rollenwechsel essenziell ist.
Denn wer in einer neuen Führungsrolle steht, ist nicht nur mit äusseren Erwartungen konfrontiert, sondern auch mit inneren Spannungen:
Alte Muster greifen nicht mehr. Neue Wege sind noch nicht gefestigt.
Gerade hier wirkt ein Verfahren, das nicht analysiert, sondern verbindet.
Was dabei im Inneren passiert: Embodiment, Resonanz und Selbststeuerung
In meiner Masterarbeit habe ich mich intensiv mit dem Embodiment-Ansatz beschäftigt – also dem Zusammenspiel von Körper, Emotion, Denken und Handeln.
Analoge Verfahren sind für mich eine Form des verkörperten Denkens.
Sie schaffen ein Setting, in dem sich nicht nur „Gedanken verändern“, sondern auch Haltung und innere Beweglichkeit.
Was mich dabei besonders fasziniert:
Diese Zugänge lassen sich wissenschaftlich fundiert mit Erkenntnissen aus der Neuropsychologie und Systemtheorie verbinden.
Sie fördern nicht nur Einsicht, sondern nachhaltige Integration – emotional, kognitiv und somatisch.
Wie ich analoge Verfahren heute einsetze – und wie sich mein Blick erweitert
Seit meiner Ausbildung arbeite ich punktuell mit analogen Methoden – integriert, achtsam und immer auf Wirkung ausgerichtet.
In Coachings und Teamprozessen können sie:
- festgefahrene Situationen aufbrechen,
- unbewusste Dynamiken sichtbar machen,
- und eine neue Verbindung zur eigenen Führung schaffen.
Was ich besonders schätze:
Diese Arbeit ist respektvoll, tief und kraftvoll – ohne Pathos, aber mit Wirkung.
Und ab 2025 gehe ich noch einen Schritt weiter:
Ich starte die Ausbildung in hypnosystemischem Coaching bei Dr. Gunther Schmidt.
Ein Ansatz, der das Unbewusste nicht als Störung, sondern als Ressource begreift – und damit perfekt anschlussfähig ist an die Arbeit mit analogen Verfahren.
Was bedeutet das für dich – als Führungsperson im Rollenwechsel?
Du musst nicht „spirituell offen“ sein, um von analogen Verfahren zu profitieren.
Aber du brauchst die Bereitschaft, dich tiefer einzulassen.
Denn: Echte Veränderung entsteht nicht im Verstand – sie entsteht im Erleben.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl:
- Du willst etwas verändern, aber du weisst nicht was genau.
- Du hast Ideen, aber sie greifen nicht.
- Du funktionierst – aber spürst dich nicht.
Dann könnte ein Bild, ein Symbol, ein Figurensatz mehr in Bewegung bringen, als jede Analyse es je könnte.
Bereit, neue Wege zu entdecken?
Ich begleite Führungspersönlichkeiten im Rollenwechsel mit Struktur und Tiefe – und öffne dabei Räume, in denen neue Perspektiven entstehen.
Ob mit Sprache, mit Embodiment oder mit Bildern: Veränderung beginnt dort, wo wir den Mut haben, anders zu sehen.