Warum genau dieser Satz dich in deinem Spagat hält
Du führst. Du entscheidest. Du gestaltest mit.
Aber vielleicht kennst du diese leisen Momente, in denen du innerlich aus dem Takt geraten bist.
Nach aussen läuft alles – aber innerlich landest du nicht mehr richtig. Entscheidungen fühlen sich korrekt an, aber nicht mehr klar. Du erreichst viel, aber findest dich selbst nur noch selten in dem wieder, was du tust.
In meiner Arbeit mit erfahrenen Führungspersönlichkeiten taucht ein Satz immer wieder auf:
„Ich würde ja gern mal innehalten… aber jetzt ist wirklich keine Zeit dafür.“
Oft kommt er halb im Scherz, halb im Ernst. Doch was vordergründig nach pragmatischer Priorität klingt, ist in Wahrheit ein tiefer Mechanismus:
Ein Schutz vor der Auseinandersetzung mit dem, was längst spürbar ist.
Denn dieser Satz ist selten das eigentliche Problem – sondern oft das erste Symptom.
Was Energie mit Führung zu tun hat
Es ist kein Geheimnis: Gute Führung entsteht nicht durch bessere Technik oder Tools – sondern durch innere Qualität. Energie und Fokus sind dabei zentrale Dimensionen. Das zeigen nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern auch fundierte Studien.
Bereits 2002 formulierten Bruch & Ghoshal ein Modell, das zwei Hauptfaktoren für wirksame Führung benennt:
- Energie – im Sinne von Vitalität, Tatkraft und emotionaler Verbundenheit
- Fokus – als Fähigkeit, sich zu konzentrieren, Prioritäten zu setzen und Orientierung zu geben
Diese beiden Faktoren scheinen auf den ersten Blick selbstverständlich – und sind doch alarmierend selten. Eine Längsschnittstudie der Universität St. Gallen (2021) mit über 1.000 Führungskräften zeigt: Die Mehrheit bewegt sich nicht im oberen rechten Quadranten (Energie & Fokus), sondern im unteren linken – der Erschöpften. Und sie werden mehr.
Eine aktuelle Umfrage aus 2024 untermauert das Bild: 62 % der befragten Führungskräfte in Deutschland fühlen sich regelmäßig erschöpft. Besonders betroffen sind Frauen und jüngere Führungskräfte. Was auffällt: Die Symptome sind nicht nur körperlich oder emotional, sondern zeigen sich im Führungsverhalten selbst – als Rückzug, Reizbarkeit, Kontrollzwang oder Überanpassung.
Es sind keine persönlichen Schwächen. Es sind Systemwirkungen, die sich auf Dauer durch das eigene Nervensystem graben.
Und jetzt?
Die Versuchung ist gross, auf diese Erkenntnisse mit Aktionismus zu reagieren: Zeitmanagement optimieren, neue Tools ausprobieren, ein paar Meetings streichen. Doch was in Wahrheit fehlt, ist kein besserer Plan – sondern die Verbindung zu dir selbst.
Führung beginnt nicht im Kalender.
Führung beginnt im Inneren – mit einem klaren Kontakt zu deiner Energie, deiner Haltung, deiner Präsenz.
Ein erster Schritt: Der Energy Mirror
Eine kleine, aber wirkungsvolle Übung kann dir helfen, diesen Kontakt wieder bewusst zu pflegen.
Sie braucht keine App, kein Coaching, nur 3 Minuten am Ende deines Tages:
Stell dir zwei einfache Fragen:
- Was hat mir heute Energie gegeben – wirklich?
- Wo habe ich Energie verloren – nicht durch Arbeit, sondern durch Unklarheit?
Du wirst schnell merken: Deine Antworten bleiben nicht neutral.
Sie wirken.
Denn sie zeigen dir, wo du verbunden bist – und wo du dich verlierst.
Und mit der Zeit entsteht ein neues Muster: Du beginnst, bewusster zu steuern. Nicht deinen Kalender, sondern deine Energie.
Ausrichtung statt Automatismus
Wenn du noch einen Schritt weitergehen willst, probiere diese Mini-Routine am Morgen:
Frag dich beim Start in den Tag:
„Was ist heute meine innere Haltung – unabhängig vom Inhalt?“
Du musst nicht lange reflektieren. Ein Wort reicht: Präsenz. Mut. Klarheit.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern bewusst.
Diese Haltung ist kein Mantra. Sie ist ein Kompass.
Und sie verändert deinen Tag mehr, als jede neue Methode es je könnte.
Wenn du spürst: Da bewegt sich etwas…
…dann ist das kein Zeichen von Schwäche.
Sondern ein Zeichen, dass deine innere Führung noch lebt.
Vielleicht merkst du nach diesen wenigen Impulsen:
Da ist etwas in Gang gekommen.
Etwas, das mehr will als nur weiter funktionieren.
Aber auch nicht sofort alles ändern muss.
Dann lade ich dich ein, einen bewussten nächsten Schritt zu gehen – ohne Druck, ohne Verpflichtung.
Ich habe dafür ein kurzes Reflexionstool entwickelt, das dir zeigt, wo du gerade stehst:
Der Leadership Energy Check.: Zehn gezielte Fragen, drei Minuten Reflexion – und ein klarer Blick auf deinen aktuellen Führungsmodus:
Führst du bewusst? Oder funktionierst du?
Wenn du magst:
👉 Hier geht’s zum Check
Kein perfekter Moment. Nur ein echter.
